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Was ist ein „genetisches Erhaltungsgebiet"?

Als genetisches Erhaltungsgebiet bezeichnet man eine Fläche, welche für das Management und Monitoring der genetischen Vielfalt einer Pflanzenart in ihrem natürlichen Lebensraum ausgewiesen wird. Die für genetische Erhaltungsgebiete ausgewählten Vorkommen repräsentieren zusammen die innerartliche Vielfalt der Art und bilden in ihrer Gesamtheit das Netzwerk genetischer Erhaltungsgebiete.

GenEG_Modell

Modell eines genetischen Erhaltungsgebietes: Ein Gebiet beinhaltet die Wuchsflächen der Zielart, die Migrationsflächen und die Übergangsfläche. In der Wuchsfläche sollen für dasZielvorkommen möglichst ideale Wuchsbedingungen geschaffen oder erhalten werden. Die Migrationsfläche wird durch die an die Wuchsfläche angrenzenden Standorte gebildet, die geeignet sind um von der Zielart besiedelt zu werden, damit sich das Vorkommen vergrößern oder aufgrund von Veränderungen der Wuchsbedingungen verschieben kann. Idealerweise wird die Migrationsfläche in einer Weise unterhalten oder genutzt, die die Besiedlung durch die Art ermöglicht. Die Wuchs- und Migrationsflächen werden von einer Übergangsfläche umgeben. Sie wird von sämtlichen potenziell zur Besiedlung durch die Zielart geeigneten Biotoptypen gebildet, die sich innerhalb der Ausbreitungsdistanz des Zielvorkommens befindet, sowie den sich dazwischen befindenden Bereichen. Idealweise erfolgt die Unterhaltung oder Nutzung der Übergangsflächen in einer Weise, die die Migration der Zielart, insbesondere den Transport von Diasporen, nicht verhindert.

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